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Insights. Ideen. Impulse.

Online-Meetings: Mit Struktur und Ritualen Gemeinsamkeit schaffen

Tatjana Güntensperger • Nov. 05, 2020


Teamführung

Der aktuelle DAK Gesundheitsreport 2020 zeigt in der Sonderanalyse "Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise" unter anderem, dass die zunehmende Digitalisierung und das Homeoffice die Arbeitnehmer*innen in der Corona-Krise entlasten. Jede*r zweite bewertet die Arbeit mit Laptop, Smartphone und Videokonferenzen als positiv. Bessere Work-Life-Balance, deutlich weniger Stress. Die Folge: Drei Viertel der Befragten möchte auch nach der Corona-Krise (zumindest teilweise) von zu Hause aus arbeiten. Gleichzeitig geben drei Viertel der Befragten an, dass im Homeoffice wenig direkter Kontakt zu den Kollegen besteht. Viele vermissen zudem die Möglichkeit, sich kurzfristig - auch mit dem Chef - persönlich zu besprechen (48%)

Mit Struktur und Ritualen Verbundenheit fördern und sichtbar sein.

Eine Zusammenarbeit ohne Meetings ist nicht denkbar. Es werden Informationen geteilt, Lösungen erarbeitet, Entscheidungen getroffen UND der soziale Kitt gepflegt. Was aber, wenn die Meetings ausufern? Oder wie eine Kollegin sagte:"Heute ist wieder Laberrunde, meinen Tag kann ich abhaken, aber irgendwie gehört es ja dazu." So werden Meetings zu einer unproduktiven Zeit. Das muss nicht sein. Mit Struktur und Methoden können Meetings produktiv und aktiv gestaltet werden. 

So könnte eine Remote-Kommunikationsarchitektur aussehen:

Online-Meetings

Tipp: Wenn euch beziehungsweise dem Team Anglizismen nicht liegen, dann nennt das Daily in Morgenrunde um, das Weekly in Wochenstart o.ä. Wichtig ist nur die Einhaltung der Vorgehensweise.



Serviceliste

Das Meeting-A-und-O: Vorbereitung, Check-In, Teamregeln und ein Check-Out

Vorbereitung des Online-Meetings: Abfrage von Themen und Erwartungen

In einer Umfrage von managerSeminare 251 wurde analysiert, was die größten Hindernisse für effektive Meetings sind. Das Ergebnis: 67 % nannten einen fehlenden Fokus und ausufernde Wortbeiträge. Um ein Meeting effektiv gestalten zu können, kann es sinnvoll sein die Themen und Erwartungen der Teilnehmende vorab zu erfragen. Die Themen können auf ein digitales Whiteboard geschrieben und von allen mit Punkten oder Stempeln gevotet werden. Ich habe hier einen Fragbogen erstellt: HANDOUT - PRINT ME


Check-In: Ein lockerer Einstieg mit Spaß und Selbstreflexion schafft Verbundenheit


  • Heute mit Hintergrundbild - Motto...
  • Was hast du als Kind am liebsten gespielt? Warum?
  • Wofür bist du heute Morgen dankbar?
  • Wer hat euch heute schon zum Lachen gebracht?
  • Wer ist heute dein Second Body? (Aufeinander aufpassen: dein Second Body erinnert dich daran Pausen zu machen, genug zu trinken etc.)
  • Wenn du eine Mücke wärst, wen würdest du heute stechen?
  • Welches Wort beschreibt dein aktuelles Gefühl am besten?
  • Wer war in deiner Teenie-Zeit dein Vorbild und warum?
  • Worauf bist du heute besonders stolz?


Du kannst auch die Stimmung in deinem Team abfragen. Gerade jetzt, wo wir im Home Office arbeiten und die nonverbalen Signale schwierig zu lesen sind, kann dies hilfreich sein. Die Stimmungsabfrage erfolgt mit einer Skalierung:

Online-Meeting starten mit einer Stimmungsabfrage

Teamregeln für ein Online-Meeting: Gemeinsam festlegen

Ich persönliche finde es eigenartig, dass in Meetings die Kamera ausgeschaltet wird. Geht ja auch keiner komplett verhüllt mit Maske und Kapuze in ein Präsenz-Meeting. Vielleicht ist es aber sinnvoll - besprecht eure Meeting-Regeln gemeinsam: Hier findest du eine Idee, welche es sein könnten:

Online-Meeting brauchen Regeln

Aus der Praxis: "Drei Stunden Online-Meeting und nur eine Stunde war für mich relevant", wer kennt das nicht. Je nach Reifegrad des Teams kann es sinnvoll sein zu vereinbaren, dass sich jedes Teammitglied ausklinkt, wenn er/sie keinen Beitrag mehr leisten kann.


Check-Out: Feedback einholen

Nach jedem Meeting sollte ein kurzes Feedback eingeholt werden. Dies kann zum Beispiel wieder mit einer Stimmungsabfrage erfolgen (siehe oben) oder mit einer kurzen Retro, die auch digital umgesetzt werden kann (dazu kannst du hier mehr erfahren). Ein Template:

Retrospektive

Weiterführende Informationen:

Kontexteinordnung:


Um dieser Welt gerecht zu werden, ist ein Umdenken erforderlich: Agiles Mindset mit mehr Transparenz, mehr Sinn, mehr Experimentierfreude, mehr Zusammenarbeit und mehr Empowerment. In der Praxis heißt das: Diversität, New Work und agiles Arbeiten sind keine Modeerscheinungen sondern eine Notwendigkeit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Wir brauchen alle Potenziale an Bord und die Pluralität von Meinungen und Ideen als wertvolles Gut. Und ein Umfeld, damit alle zur Höchstform auflaufen. Die Grundlage: Ein Führungsverständnis, das von einem positiven Menschenbild geprägt ist, persönliche Haltung und Psychologische Sicherheit in den Teams.  

Visualisierung: ©BYP | Tatjana Güntensperger

Quellen:
ManagerSeminare Heft 268, Juli 2020, Informalität in der virtuellen Zusammenarbeit, Autorinnen: C. Lopera, I. Vogel
Umfrage: ManagerSeminare 251, www.managerSemnare.de/Monitor
Handout "Vorbereitung von virtuellen Meetings: Themen und Erwartungen", Virtuelle Meetings leiten, Eugenia Schmitt, EDITION ManagerSeminare

Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.


Teamführung

Der aktuelle DAK Gesundheitsreport 2020 zeigt in der Sonderanalyse "Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise" unter anderem, dass die zunehmende Digitalisierung und das Homeoffice die Arbeitnehmer*innen in der Corona-Krise entlasten. Jede*r zweite bewertet die Arbeit mit Laptop, Smartphone und Videokonferenzen als positiv. Bessere Work-Life-Balance, deutlich weniger Stress. Die Folge: Drei Viertel der Befragten möchte auch nach der Corona-Krise (zumindest teilweise) von zu Hause aus arbeiten. Gleichzeitig geben drei Viertel der Befragten an, dass im Homeoffice wenig direkter Kontakt zu den Kollegen besteht. Viele vermissen zudem die Möglichkeit, sich kurzfristig - auch mit dem Chef - persönlich zu besprechen (48%)

Mit Struktur und Ritualen Verbundenheit fördern und sichtbar sein.

Eine Zusammenarbeit ohne Meetings ist nicht denkbar. Es werden Informationen geteilt, Lösungen erarbeitet, Entscheidungen getroffen UND der soziale Kitt gepflegt. Was aber, wenn die Meetings ausufern? Oder wie eine Kollegin sagte:"Heute ist wieder Laberrunde, meinen Tag kann ich abhaken, aber irgendwie gehört es ja dazu." So werden Meetings zu einer unproduktiven Zeit. Das muss nicht sein. Mit Struktur und Methoden können Meetings produktiv und aktiv gestaltet werden. 

So könnte eine Remote-Kommunikationsarchitektur aussehen:

Online-Meetings

Tipp: Wenn euch beziehungsweise dem Team Anglizismen nicht liegen, dann nennt das Daily in Morgenrunde um, das Weekly in Wochenstart o.ä. Wichtig ist nur die Einhaltung der Vorgehensweise.



Serviceliste

Das Meeting-A-und-O: Vorbereitung, Check-In, Teamregeln und ein Check-Out

Vorbereitung des Online-Meetings: Abfrage von Themen und Erwartungen

In einer Umfrage von managerSeminare 251 wurde analysiert, was die größten Hindernisse für effektive Meetings sind. Das Ergebnis: 67 % nannten einen fehlenden Fokus und ausufernde Wortbeiträge. Um ein Meeting effektiv gestalten zu können, kann es sinnvoll sein die Themen und Erwartungen der Teilnehmende vorab zu erfragen. Die Themen können auf ein digitales Whiteboard geschrieben und von allen mit Punkten oder Stempeln gevotet werden. Ich habe hier einen Fragbogen erstellt: HANDOUT - PRINT ME


Check-In: Ein lockerer Einstieg mit Spaß und Selbstreflexion schafft Verbundenheit


  • Heute mit Hintergrundbild - Motto...
  • Was hast du als Kind am liebsten gespielt? Warum?
  • Wofür bist du heute Morgen dankbar?
  • Wer hat euch heute schon zum Lachen gebracht?
  • Wer ist heute dein Second Body? (Aufeinander aufpassen: dein Second Body erinnert dich daran Pausen zu machen, genug zu trinken etc.)
  • Wenn du eine Mücke wärst, wen würdest du heute stechen?
  • Welches Wort beschreibt dein aktuelles Gefühl am besten?
  • Wer war in deiner Teenie-Zeit dein Vorbild und warum?
  • Worauf bist du heute besonders stolz?


Du kannst auch die Stimmung in deinem Team abfragen. Gerade jetzt, wo wir im Home Office arbeiten und die nonverbalen Signale schwierig zu lesen sind, kann dies hilfreich sein. Die Stimmungsabfrage erfolgt mit einer Skalierung:

Online-Meeting starten mit einer Stimmungsabfrage

Teamregeln für ein Online-Meeting: Gemeinsam festlegen

Ich persönliche finde es eigenartig, dass in Meetings die Kamera ausgeschaltet wird. Geht ja auch keiner komplett verhüllt mit Maske und Kapuze in ein Präsenz-Meeting. Vielleicht ist es aber sinnvoll - besprecht eure Meeting-Regeln gemeinsam: Hier findest du eine Idee, welche es sein könnten:

Online-Meeting brauchen Regeln

Aus der Praxis: "Drei Stunden Online-Meeting und nur eine Stunde war für mich relevant", wer kennt das nicht. Je nach Reifegrad des Teams kann es sinnvoll sein zu vereinbaren, dass sich jedes Teammitglied ausklinkt, wenn er/sie keinen Beitrag mehr leisten kann.


Check-Out: Feedback einholen

Nach jedem Meeting sollte ein kurzes Feedback eingeholt werden. Dies kann zum Beispiel wieder mit einer Stimmungsabfrage erfolgen (siehe oben) oder mit einer kurzen Retro, die auch digital umgesetzt werden kann (dazu kannst du hier mehr erfahren). Ein Template:

Retrospektive

Weiterführende Informationen:

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Um dieser Welt gerecht zu werden, ist ein Umdenken erforderlich: Agiles Mindset mit mehr Transparenz, mehr Sinn, mehr Experimentierfreude, mehr Zusammenarbeit und mehr Empowerment. In der Praxis heißt das: Diversität, New Work und agiles Arbeiten sind keine Modeerscheinungen sondern eine Notwendigkeit die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Wir brauchen alle Potenziale an Bord und die Pluralität von Meinungen und Ideen als wertvolles Gut. Und ein Umfeld, damit alle zur Höchstform auflaufen. Die Grundlage: Ein Führungsverständnis, das von einem positiven Menschenbild geprägt ist, persönliche Haltung und Psychologische Sicherheit in den Teams.  

Visualisierung: ©BYP | Tatjana Güntensperger

Quellen:
ManagerSeminare Heft 268, Juli 2020, Informalität in der virtuellen Zusammenarbeit, Autorinnen: C. Lopera, I. Vogel
Umfrage: ManagerSeminare 251, www.managerSemnare.de/Monitor
Handout "Vorbereitung von virtuellen Meetings: Themen und Erwartungen", Virtuelle Meetings leiten, Eugenia Schmitt, EDITION ManagerSeminare

Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.


Teamführung

Der aktuelle DAK Gesundheitsreport 2020 zeigt in der Sonderanalyse "Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise" unter anderem, dass die zunehmende Digitalisierung und das Homeoffice die Arbeitnehmer*innen in der Corona-Krise entlasten. Jede*r zweite bewertet die Arbeit mit Laptop, Smartphone und Videokonferenzen als positiv. Bessere Work-Life-Balance, deutlich weniger Stress. Die Folge: Drei Viertel der Befragten möchte auch nach der Corona-Krise (zumindest teilweise) von zu Hause aus arbeiten. Gleichzeitig geben drei Viertel der Befragten an, dass im Homeoffice wenig direkter Kontakt zu den Kollegen besteht. Viele vermissen zudem die Möglichkeit, sich kurzfristig - auch mit dem Chef - persönlich zu besprechen (48%)

Mit Struktur und Ritualen Verbundenheit fördern und sichtbar sein.

Eine Zusammenarbeit ohne Meetings ist nicht denkbar. Es werden Informationen geteilt, Lösungen erarbeitet, Entscheidungen getroffen UND der soziale Kitt gepflegt. Was aber, wenn die Meetings ausufern? Oder wie eine Kollegin sagte:"Heute ist wieder Laberrunde, meinen Tag kann ich abhaken, aber irgendwie gehört es ja dazu." So werden Meetings zu einer unproduktiven Zeit. Das muss nicht sein. Mit Struktur und Methoden können Meetings produktiv und aktiv gestaltet werden. 

So könnte eine Remote-Kommunikationsarchitektur aussehen:

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Tipp: Wenn euch beziehungsweise dem Team Anglizismen nicht liegen, dann nennt das Daily in Morgenrunde um, das Weekly in Wochenstart o.ä. Wichtig ist nur die Einhaltung der Vorgehensweise.


1:1 - Nimm dir Zeit für die Bedürfnisse und Fragen deiner Mitarbeitenden


Arbeiten wir remote besteht die Gefahr, sich voneinander zu entfernen. Daher: Nimm dir einmal in der Woche Zeit für deine Mitarbeitenden. Ganz persönlich. Fragen könnten sein:

  • Wie geht es dir?
  • Wie kommst du im Home Office zurecht?
  • Wie geht es deiner Familie?
  • Was gelingt dir aktuell richtig gut?
  • Wo brauchst du Unterstützung?
  • ...

Nimm dir die Zeit, stelle Fragen und höre zu - so richtig, mit allen Sinnen, damit du erfährst, wie es deinem Mitarbeitenden wirklich geht. Sei Vorbild: komme pünktlich, halte die Termine ein und sei präsent und sichtbar (Kamera).


1:n - Mit Struktur Verbundheit schaffen und die Performance sicherstellen


Eine zuverlässige Kommunikationsstruktur gibt Sicherheit:


WEEKLY-Start

Die Woche mit einem Planning beginnen. Hier werden besser Teamaufgaben vergeben, statt auf feste Aufgabenverteilung zu setzen. Die Kollegen*innen entscheiden selbst, wie die Arbeit untereinander aufgeteilt und organisiert werden.


Zwei Fragen stehen im Vordergrund:

  • Was kann in der kommenden Woche entwickelt/erledigt werden?
  • Wie wird die Arbeit in der kommenden Woche erledigt?

Tipp:

  • Besser über Ziele führen, anstatt kleinteilig Prozesse vorzugeben. So wird den Teammitgliedern die Freiheit eingeräumt gemeinsam Wege zum Ziel zu entwickeln.
  • Dauer maximal zwei Stunden.


DAILY-Show-Up

  • Ein DAILY kommt aus dem agilen Projektmanagement und wird auch Daily Standup genannt
  • Dauer: 15 Minuten timeboxed
  • Analog findet das DAILY immer im Stehen statt
  • Die Teammitglieder berichten: Was ich gestern erledigt habe..., Was ich heute erreichen werde..., Wo ich Schwierigkeiten habe...
  • Unter diesem Artikel findest du weitere Informationen, wo du mehr lesen kannst


WEEKLY-End

  • Am Ende der Woche werden in einem Review die Ergebnisse reflektiert, welche im WEEKLY-Start festgelegt wurden


MONTHLY (oder nach zwei Wochen)

  • Mit einer Retrospektive die Zusammenarbeit im Team reflektieren und neue Erkenntnisse gewinnen
  • Zwei unterschiedliche Methoden inklusive der Online-Umsetzung findest du unter diesem Artikel


n:n - Virtual Watercooler: Informelle Treffen schaffen Raum für sozialen Kitt


"Was sollen denn diese unproduktiven Kaffee-Trinken-Runden? Da wird doch gar nicht gearbeitet..." Echt? Meinst du? Um 15 % wird die Produktivität durch die zufällige Kommunikation gesteigert! Das sind genau diese Gespräche in der Kaffee-Küche. Und auch überflüssiges Gequatsche steigert die Produktivität - weil das Gehirn durch diese Pause abschaltet, und der Wohlfühlfaktor eines jeden durch die Zugehörigkeit steigt. Somit: Informelle Treffen sorgen für einen guten Team-Spirit.


Hier ein paar Ideen aus der Praxis:

  • Kaffee-Trinken
  • Sofa-Gespräch
  • Gemeinsame Pause
  • After-Work-Treffen
  • Montagsmaler spielen (geht hervorragend und aktiviert)
  • Workout-Einheit "Keep Moving"
  • ...


Natürlich sollte so ein Treffen (30 min) freiwillig sein. Wichtig ist, dass sie regelmäßig stattfinden, damit es zur Routine wird, durch die Mehrmaligkeit entsteht Erwartungssicherheit. Der Grund für das Zusammenkommen muss spürbar sein - auch wenn es "nur" Socializing ist. Jetzt ist es besser sich als Führungskraft zurückzuziehen, dabei sein ja, aber die anderen machen lassen.


Ihr habt es schon probiert - gib nicht auf, manchmal ist der Zeitpunkt JETZT. Einige werden Spaß daran haben, darüber berichten und dann ziehen die anderen nach.


Das Meeting-A-und-O: Vorbereitung, Check-In, Teamregeln und ein Check-Out

Vorbereitung des Online-Meetings: Abfrage von Themen und Erwartungen

In einer Umfrage von managerSeminare 251 wurde analysiert, was die größten Hindernisse für effektive Meetings sind. Das Ergebnis: 67 % nannten einen fehlenden Fokus und ausufernde Wortbeiträge. Um ein Meeting effektiv gestalten zu können, kann es sinnvoll sein die Themen und Erwartungen der Teilnehmende vorab zu erfragen. Die Themen können auf ein digitales Whiteboard geschrieben und von allen mit Punkten oder Stempeln gevotet werden. Ich habe hier einen Fragbogen erstellt: HANDOUT - PRINT ME


Check-In: Ein lockerer Einstieg mit Spaß und Selbstreflexion schafft Verbundenheit


  • Heute mit Hintergrundbild - Motto...
  • Was hast du als Kind am liebsten gespielt? Warum?
  • Wofür bist du heute Morgen dankbar?
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  • Wer ist heute dein Second Body? (Aufeinander aufpassen: dein Second Body erinnert dich daran Pausen zu machen, genug zu trinken etc.)
  • Wenn du eine Mücke wärst, wen würdest du heute stechen?
  • Welches Wort beschreibt dein aktuelles Gefühl am besten?
  • Wer war in deiner Teenie-Zeit dein Vorbild und warum?
  • Worauf bist du heute besonders stolz?


Du kannst auch die Stimmung in deinem Team abfragen. Gerade jetzt, wo wir im Home Office arbeiten und die nonverbalen Signale schwierig zu lesen sind, kann dies hilfreich sein. Die Stimmungsabfrage erfolgt mit einer Skalierung:

Onnline-Meeting starten mit einer Stimmungsabfrage

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Copyright: Alle hier bereitgestellten Texte, Bilder und Grafiken sind urheberrechtlich geschützt. Nutzer*innen können einzelne Dateien oder Inhalte nutzen sowie Ausdrucke anfertigen, soweit dies mit mir (Tatjana Güntensperger) abgestimmt ist. Inhalte und vorhandene Urheberrechtsvermerke dürfen nicht verändert oder entfernt werden. Jede andere Art der Vervielfältigung, Übernahme, Übertragung, Entnahme, Weiterverwendung, des Kopierens oder des Verfügbarmachens der Homepage oder einzelner ihrer Teile, insbesondere für die Verwendung in elektronischen Medien oder drucktechnischen Erzeugnissen und/oder zu gewerblichen Zwecken, ist untersagt und bedarf meiner ausdrücklichen vorherigen Einwilligung.

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